Gymnasium
„Prof. Dr. Max Schneider“

Die Tür geht auf – und nun???

Zwölf Jahre Schule liegen am 13.06.2025 mit dem Abiball erfolgreich hinter den Abiturienten diesen Jahrgangs – und nun?

Zu dieser Frage standen mir Emilia Böhm und Ernestine Arzig Rede und Antwort.

Vielen Dank dafür, denn mitten zwischen schriftlicher und mündlicher Abiturprüfung ist das keine Selbstverständlichkeit.

Zunächst interessierte mich als Fragende vor allem, wie sie sich denn fühlen in dieser aktuellen Phase. Natürlich stehe der Prüfungsstress im Vordergrund, aber beide unterstrichen, dass die Realisierung dieses Abschlusses eines Lebensabschnittes schwerfalle und sie durchaus gemischte Gefühle begleiten würden. „Eine Last fällt ab!“ „Es ist durchaus beängsigend, denn nie wieder Schule bedeutet, es beginnt der Ernst des Lebens.“

Neugierig war ich auch betreff des Abiturballes und seiner Vorbereitung. Ehrlich äußerten Sie, dass sie sich manchmal mehr Entlastung in der Verantwortungsübernahme einzelner Aufgaben von der Schülerschaft gewünscht hätten – auf freiwilliger Basis. Jetzt sehen sie diesem Ereignis mit Freude entgegen, auch wenn noch Kleinigkeiten zu erledigen seien. Eine erwartungsvolle Freude sei auch im gesamten Jahrgang schon spürbar.

Dieser Ball beschließt die Sekundarstufe II. Und so wollte ich von meinen Interviewpartnerinnen erfahren, ob sich dieser Schulabschnitt unterscheide von den bisherigen Schuljahren.

Sie bejahten es; vor allem bewerteten sie das Kurssystem positiv. Es gebe allen im Jahrgang die Möglichkeit sich kennenzulernen, weil die Kurse eben kein fester Klassenverband sind. Die Schülerschaft erfahre mehr Freiheiten im Bereich des selbstständigen Arbeitens und der Eigenverantwortung, was natürlich in der Umsetzung bei jedem Schüler selbst liege. Ebenso wurde hervorgehoben, dass der Klausurplan sehr wertvoll für das eigene strukturierte Lernen; und das Punktesystem sei aussagekräftiger. Die Wahl z.B. der Leistungskursfächer, damit verbunden die Wahl der Prüfungsfächer würde durch die Bedürfnisse und Interessen der Lernenden bestimmt; sie selbst bestimmten damit ihre Prioritäten. Diese Eigenverantwortung und Selbstorganisation sehen beide als wichtigen Teil des Erwachsenwerdens; schließlich müsse man auch die Konsequenzen tragen.

Und damit komme ich auch gleich zu den Ratschlägen für zukünftige Abiturienten, nach denen ich Ernestine und Emilia fragte.

Die Schüler und Schülerinnen sollten sich bewusstmachen, dass sie diesen Abschluss der Hochschulreife freiwillig gewählt haben und damit diese Zeit bewusst nutzen. Das beginne mit dem Reflektieren eigener Stärken, auch Schwächen; das helfe bei der Kurswahl. Außerdem sei das sächsische Abitur kein Selbstläufer, sondern fordere als höchster Schulabschluss auch Leistungswillen. Darüber hinaus schätzen die beiden Mädchen sehr die sozialen Kontakte, die man bewusst nutzen und gestalten solle. Denn bereits jetzt in der Prüfungsphase vermissen sie diese Möglichkeit der täglichen Begegnungen.

Dafür sehen sie aber mit Spannung und Neugierde auf das Kommende, denn damit eröffnen sich neue Bekanntschaften und Freundschaften. Und so erfuhr ich, das Emilia in das Lehramtsstudium für Geschichte und GRW starten möchte. Ernestine wird ein duales Studium zur Physiotherapeutin beginnen. Beide wissen, was sie wollen, was nicht auf jeden Schüler des Jahrganges zutrifft. Andere möchten, so erzählten die Zwei, auch erst einmal die Heimat hinter sich lassen und ein Auslandsjahr z.B. in Kanada absolvieren. Dazu kann ich nur kommentieren: Nutzt diese Möglichkeiten!

Was bleibt nun am Ende solch eines Interviews zu sagen? Natürlich! Alles Gute für die Zukunft! Vergesst unser GymLi nicht!

Genau deshalb fragte ich, was dieser Jahrgang unserem GymLi hinterlässt, damit wir ihn nicht vergessen. … langes Überlegen, aber danach wurde es konkret: Biertischgarnituren! Warum? Zum letzten Hofkonzert war einfach aufgefallen, dass es zu wenig davon gäbe bzw. man immer auf eine Ausleihe angewiesen wäre.

Gerade diese Veranstaltungen zeichnen das Bild unseres Gymnasiums aus. Denn mit solch einem tollen Außengelände können sich die wenigsten Schulen schmücken. Was aber noch von meinen Gesprächspartnerinnen hervorgehoben wurde, ist der verständnisvolle Umgang von Lehrer- und Schülerschaft. Sicherlich gibt es bei solch einer Vielzahl von Menschen, die miteinander lernen und arbeiten, auch Probleme und Herausforderungen, aber das Lernklima am GymLi sei zwischenmenschlich sehr angenehm und damit positiv in seiner Wirksamkeit.

Hofkonzert 2021/22; Bildrechte: A. Melchert

Damit verbindet sich ein Wunsch, den beide allen Schaffenden am Gymnasium mitgeben: Weiterhin Spaß und Freude im gemeinsamen Miteinander.

Ein Motto, was die Lehrer- und Schülerschaft sowie alle wirkenden Kräfte am GymLi begleiten soll:

Arbeit ist das halbe Leben, aber eben nur das halbe!

In diesem Sinne nochmals vielen Dank an Emilia und Ernestine.

© Frau Melchert für die GymNews

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